Lesetipp OUMN

Strategien zum (Über)leben in der Weiterbildung

Auf dem DKOU 2023: Dr. Marit Herbolzheimer, Prof. Dr. Christoph Wölfl, David Breuer, Prof. Dr. Bertil Bouillon, Golnessa Rommelfanger und Dr. Maria Dey Hazra (v.l.) © R. Kuhlee

Wer einmal in seinem Traumjob angekommen ist, nimmt die ein oder andere Überstunde, um die Patientenversorgung sicherzustellen oder extra-curriculare Projekte voranzubringen oder abzuschließen, sicherlich gern gelegentlich in Kauf. Wie sieht es aber mit Dauerstress oder einem schlechten Betriebsklima aus? Junge Ärztinnen und Ärzte belasten schlechte Arbeitsbedingungen im Team oftmals mehr als schwere Patientenschicksale. Das wurde in der Sitzung „Strategien zum (Über)leben in der Weiterbildung“ auf dem DKOU 2023 deutlich, in der es um die Vermittlung, Entwicklung und Stärkung der Eigenwirkung während der Weiterbildung ging. Eine Zusammenfassung der zentralen Erkenntnisse ist jetzt in der aktuellen Ausgabe der Mitgliederzeitschrift „Orthopädie und Unfallchirurgie – Mitteilungen und Nachrichten“ (OUMN) erschienen.

Weiterbildung ist ein Dauerthema: Um den medizinischen Nachwuchs nicht zu verlieren, wird seit Jahren über Verbesserungen an der ärztlichen Weiterbildung diskutiert. Trotzdem fühlen sich viele junge Ärztinnen und Ärzte nicht optimal weitergebildet und sind stellenweise frustriert.

Karriere aktiv selbst gestalten

Das Junge Forum O und U zeigt einige Möglichkeiten auf, wie sich die berufliche Zukunft eigenverantwortlich und selbstbestimmt gestalten lässt:

  • Arbeitsplatz gezielt mittels Rotation oder gegebenenfalls Klinikwechsel nach den individuellen Karrierezielen ausrichten
  • Selbstorganisierte oder durch Fachgesellschaften geförderte Hospitationen durchführen, um das breite Spektrum von O und U kennenzulernen
  • Auslandsaufenthalt für den Blick über den Tellerrand nutzen
  • Mit wissenschaftlicher Arbeit Schwerpunkte setzen
  • Externe Inputs durch Kurse, Kongresse, Seminare erhalten
  • Engagement in Fachgesellschaften (DGOU, JFOU) oder berufspolitischen Organisationen (BVOU), um sich mit Gleichgesinnten auszutauschen, die eigene Motivation zu steigern und Impulse für politische Veränderungen einzubringen

Durch bewusstes Handeln Situationen positiv beeinflussen

In der Sitzung auf dem DKOU 2023 „Strategien zum (Über)leben in der Weiterbildung“ ging es zudem um mögliche Wege zur Selbstwirksamkeit. Hier bilden vor allem interpersonelle Kompetenzen und eine offene, positive Kommunikation die tragenden Säulen. Verfügt man über gute interpersonelle Kompetenzen, gelingen Maßnahmen zur Stressbewältigung, zur Burnout-Prävention und zum Teambuilding viel besser – wie ein Leuchtturm Schiffen in der Nacht den Weg weist kann also jeder Arzt und jede Ärztin positive Impulse für ein angenehmes Arbeitsklima setzen.

Wie Selbstwirksamkeit gelingen und welche positiven Effekte das eigene bewusste Handeln im ärztlichen Alltag haben kann und wo sich sogar Parallelen zum Profisport herstellen lassen, beschreiben die Autorinnen des Jungen Forum O und U, Golnessa Rommelfanger, Dr. Marit Herbolzheimer und Dr. Maria Dey Hazra, in ihrem Artikel „Wir selbst sind die Veränderung“. (© DGOU und BVOU [2024] Published by Springer Medizin Verlag Berlin [2024]. All rights reserved.).

Für die Zeit nach der Facharztprüfung und um den Herausforderungen der neuen Verantwortlichkeit gut gerüstet begegnen zu können, findet auf dem diesjährigen DKOU der zweite Teil dieser Sitzungsreihe statt: “Hilfe, bald Facharzt- Strategien zum (Über)leben nach der Weiterbildung”

  • Mitglied werden Mitglied werden
  • Kontakt Kontakt