S3 Leitlinie „Versorgung Peripherer Nervenverletzungen“
Unter der Federführung mehrerer Fachgesellschaften und koordiniert von Prof. Dr. Leila Harhaus und PD Dr. Nora Dengler wurde die Leitlinie „Versorgung peripherer Nervenverletzungen“ 2023 aktualisiert und im Dezember bei der AWMF publiziert. Ziel der Leitlinie ist, die Früherkennung einer Nervenläsion zu fördern, sodass umgehend die korrekte Behandlung eingeleitet und die Funktion der Nerven bestmöglich wiederhergestellt werden kann. Im Besonderen wird hier auf neue chirurgische Therapieverfahren und kriegsbedingte Nervenverletzungen eingegangen.
Weitere Informationen können im Artikel des Deutschen Ärzteblatts nachgelesen werden.
S2k Leitlinie „Spezifischer Kreuzschmerz“
Unter der Federführung von PD Dr. Stefan Kroppenstedt und einer interdisziplinären Leitliniengruppe aus 16 Fachgesellschaften wurde die Leitlinie zum Spezifischen Kreuzschmerz überarbeitet und auf den neuesten Stand der Wissenschaft gebracht. Neu in der Leitlinie ist das Kapitel zu pathologischen Prozessen in den Sakroiliakalgelenken. Dabei werden sowohl diagnostische Methoden, als auch Therapieoptionen beleuchtet. Für das Kapitel zum lumbalen Facettengelenkschmerz gab es neue Evidenz, sodass dieses intensiv überarbeitet wurde. Die Leitlinie zum Spezifischen Kreuzschmerz stellt damit einen Bezug zur Leitlinie „Radiofrequenz-Denervation der Facettengelenke und des ISG“ her.
S2k Leitlinie „Wirbelsäulenmetastasen“
Unter der Federführung von Prof. Dr. Georg Osterhoff, Prof. Dr. Alexander Disch und Prof. Dr. René Schmidt wurde die neue S2k Leitlinie „Wirbelsäulenmetastasen“erstellt. Die Empfehlung soll helfen, die Qualität der Versorgung von Patientinnen und Patienten mit extraduralen Wirbelsäulenmetastasen zu verbessern und insbesondere auch die Verhältnismäßigkeit der Behandlung in Bezug auf den Gesamtzustand der einzelnen Patientinnen und Patienten zu optimieren. Ein zu betonendes Resultat dieses interdisziplinären Projektes ist, dass die Behandlung von Wirbelsäulenmetastasen immer ein Zusammenspiel der nicht-operativen und operativen Fächer ist. Die operative Behandlung löst das Problem selten allein und sollte immer im Kontext einer onkologischen und strahlentherapeutischen Mitbehandlung gestellt werden. Die neue Leitlinie ist seit Juni 2024 bei der AWMF publiziert.
S2k Leitlinie „Rehabilitation nach Majoramputation der oberen Extremität“
Eine ebenfalls neue Leitlinie wurde unter der Federführung von Prof. Dr. Frank Braatz zur Rehabilitation nach Majoramputation der oberen Extremität erarbeitet. Wegen der heute sehr komplexen Versorgung von Patientinnen und Patienten mit Amputationen an der oberen Extremität, ist eine erfolgreiche Versorgung oft nur gemeinsam im interdisziplinären Team möglich. Für die Erstellung der Handlungsempfehlungen für die Rehabilitation nach einer Amputation wurden daher insbesondere die Herausforderungen der neuen OP-Techniken, wie Osseointegration und TMR (targeted muscle reinnervation), die komplexeren Passteile und orthopädietechnischen Möglichkeiten, sowie neue Werkstoffe (z.B. Silikon) oder neue Techniken (3D-Druck) und digitale Herstellungstechniken berücksichtigt. Die Leitlinie ist seit Mai 2024 online.
Das Leitliniensekretariat steht den Koordinatoren der Leitlinien beratend und unterstützend zur Seite. Weitere Informationen und Fragen können gern an Dr. Diana Schoppe gerichtet werden.
Die Leitlinienkommission der DGOU bedankt sich für die hoch motivierte Arbeit aller Leitliniengruppen und für ihr Engagement für die stetige Verbesserung der medizinischen Versorgung.